vonRedaktion Salzburg
AUGUST 25, 2022
LRin Winkler: Neubau des Schülerheims läuft auf Hochtouren - Fachkräfte sichern und Standort stärken
„Es freut uns, dass die Neuausrichtung der CERAMICO in Stoob so hohes Interesse geweckt und viele Anfragen gebracht hat. 22 Schülerinnen und Schüler starten am 5. September ins neue Schuljahr“, sagte Bildungslandesrätin Daniela Winkler heute, 24. August 2022, bei ihrem Besuch der Fachschule im Mittelburgenland. „CERAMICO steht für neue, innovative Wege. Ein wesentlicher Teil ist die Qualität der Ausbildung. Die jungen Facharbeiter werden sehr gut auf ihren Beruf vorbereitet, das Kompetenzzentrum für Keramik ist stark auf Praxis ausgerichtet“, unterstrich Winkler. Schulleiterin Anita Wolf betonte, mit den Fachleuten aus der Praxis wurden neue Technologien in die Schule gebracht. Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz unterstrich die Einzigartigkeit von CERAMICO: „Die Keramikfachschule in Stoob ist die einzige dieser Art in Österreich.“ Der Neubau des Schülerheims läuft auf Hochtouren: In der ersten Bauphase, die im Frühjahr 2023 abgeschlossen werden soll, wird es in dem 2.850 qm² großen Gebäude, das in Holzbauweise errichtet und mit einer Wärmepumpe und Photovoltaikanlage beheizt wird, 98 Betten geben.
Das CERAMICO-Kompetenzzentrum für Fliesen, Keramik und Ofenbau hat sich unter dem Lead der im Dezember 2021 gegründeten Ceramico Burgenland GmbH der Aufgabe gewidmet, das facheinschlägige Know-How des Baunebengewerbes – insbesondere des Hafner-, Fliesenleger- und Keramikergewerbes – zu bündeln. Ein vielseitiges Angebot an schulischen und außerschulischen Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Jugendliche, Interessierte, QuereinsteigerInnen, Handwerksbetriebe und Fachkräfte wird angeboten.
Das neue Konzept, das neben der Wahrung des traditionellen Kulturgutes vor allem die Facharbeiterausbildung beinhaltet, wurde im April 2022 präsentiert und hat bei Jugendlichen hohes Interesse geweckt: Am 5. September 2022 werden 22 SchülerInnen ins neue Schuljahr starten. Diese wurden unter den vielen BewerberInnen in einem Auswahlverfahren festgelegt. „Am Standort in Stoob werden unsere künftigen Facharbeiter ausgebildet. Zugleich werden damit die Gewerbezweige Keramik, Ofenbau und Fliesentechnik nicht nur erhalten, sondern nachhaltig gestärkt. Mit dem neu ausgerichteten Kompetenzzentrum steigern wir die Qualität der Ausbildung. Diese ist verstärkt auf Praxis ausgerichtet“, unterstrich Winkler. „Damit werden die SchülerInnen noch besser auf ihren zukünftigen Beruf vorbereitet. Ich wünsche allen ein erfolgreiches Schul- und Ausbildungsjahr.“
Den Besuch in Stoob nutzte die Bildungslandesrätin auch, um den Neubau des Schülerheims auf einem Grundstück neben der Fachschule zu besichtigen. Insgesamt werden in Schule und Schülerheim 18 Millionen Euro investiert. Geplant und konzeptioniert wurde das Projekt von der hauseigenen Planungsabteilung der Landesimmobilien Burgenland (LIB) unter Federführung von Architekt Ralph Steffek. Acht bis zehn Millionen Euro aus dem Gesamtbetrag werden auf den schulischen Bereich entfallen. Im Endausbau soll eine Maximalzahl von rund 200 SchülerInnen in Stoob möglich sein.
„Nachdem den ganzen Sommer mit vereinten Kräften an einer Entrümpelung und Neustrukturierung der Werkstätten gearbeitet wurde, startet der CERAMICO Campus am 5. September 2022 motiviert in das neue Schuljahr. Laut aktuellem Stand darf sich die Schule über eine erste Klasse freuen, die mit voraussichtlich 22 SchülerInnen die Rekorde des letzten Jahrzehnts sprengt“, erklärte Direktorin Anita Wolf. Die Fachkräfte der Zukunft werden in einem Schulversuch ab 2022/23 umfangreich ausgebildet. Der Fokus im Schulversuch wird auf eine praxisnahe Ausbildung mit bis zu 26 Wochen Betriebspraxis gelegt. Das sind zwölf Wochen mehr als im alten Ausbildungsplan. Damit erlernen die SchülerInnen das Handwerk in der Praxis und haben damit optimale Grundvoraussetzungen für ihre Berufslaufbahn. Als weitere Neuerung wird mit September 2022 erstmals eine Expositur der Landesberufsschule Pinkafeld in den Räumlichkeiten der Fachschule untergebracht und dadurch ein schultypübergreifender, kreativer und fachlicher Austausch sichergestellt. „Wenn wir die aktuelle Entwicklung betrachten, was die Energiekosten betrifft, so erlebt der klassische Ofen, der Tischherd oder der Kachelofen im Wohnbereich eine Renaissance“, betonte die Landesrätin. „Die Nachfrage nach dem guten alten Ofen, der als Heiz- und Kochstelle verwendet wird, steigt. Das wohlige Wohnraumklima mit niedrigen Energiekosten und die Unabhängigkeit von Strom und anderen Systemen machen den Ofen wieder zu einem begehrten Objekt. Einen solchen zu bauen, lernen die Schülerinnen und Schüler. Das sichert die Arbeitsmarktchancen der Absolventinnen und Absolventen der CERAMICO und den Wirtschaftsstandort Stoob insgesamt.“
Zu den Bauarbeiten am Campus in Stoob sagte die Schuldirektorin: „Während die Bauarbeiten rund ums neu errichtete Schülerheim rasant voranschreiten und einem Umzug in die modernen, geräumigen Internatszimmer im Frühling 2023 derzeit nichts im Wege steht, laufen die Vorbereitungen für den Startschuss zur Neuerrichtung des Hauptgebäudes ebenfalls auf Hochdruck“, so Wolf. „Auch die ersten Kurse in der Erwachsenenbildung brachten im Sommer bereits Fachkräfte und Begeisterte aus ganz Österreich nach Stoob. In jedem Fall sorgt das CERAMICO-Kompetenzzentrum bereits jetzt dafür, dass derzeit zahlreiche Augen die Entwicklungen im Burgenland gespannt verfolgen!“
Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz erklärte, die Ausbildungseinrichtung in Stoob stehe am Beginn eines neuen Weges. Mit den Investitionen des Landes Burgenland von 18 Millionen Euro werde ein Kompetenzzentrum für Keramik errichtet, in dem auch Forschung betrieben werden soll. Der Schulstandort werde weiter ausgebaut, da Keramik ein sehr wichtiger Baustoff in vielen Bereichen sei, Kreativität und Technik werden im CERAMICO zusammengeführt.
Infos zum CERAMICO Campus
Das Zentrum besteht aus einer Schule und einer Einrichtung für Erwachsenenbildung, einem technischen Bereich für Forschung und Entwicklung sowie Sachverständigendienst und Werkstoffprüfungen, einer Produktionssparte, wo Keramik produziert und im Rahmen eines Lehrausbildungs- und Praxisbetriebes verkauft wird, sowie einem Servicebereich, der sich um Einmietung und Personalsharing für Fachverbände aus dem Baunebengewerbe kümmert.
Der Campus umfasst ein vielseitiges Angebot an schulischen und außerschulischen Aus-, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Jugendliche, Interessierte, QuereinsteigerInnen, Handwerksbetriebe und Fachkräfte.
• Fachschule: Die vierjährige Fachschule für Keramik und Ofenbau vermittelt die Techniken und handwerklichen Fertigkeiten in den Bereichen Keramik, Platten- und Fliesenlegen sowie Ofenbau. Ein Abschluss ersetzt je nach gewähltem Schwerpunkt eine Lehre im Beruf „KeramikerIn“, „HafnerIn“ oder „Platten- und FliesenlegerIn“.
• Kolleg: QuereinsteigerInnen, welche die Berufsreifeprüfung (Matura) bereits abgelegt haben, bieten wir die Möglichkeit innerhalb von zwei Jahren die Diplomprüfung in Ofenbautechnik abzulegen. In den ersten beiden Semestern steht das Erlangen der fachlichen und praktischen Fertigkeiten des Handwerks im Mittelpunkt.
• Aufbaulehrgang für Ofenbautechnik: Für AbsolventInnen unserer Schule bzw. einer vergleichbaren Ausbildung (artverwandte Fachschule oder Lehre) besteht die Möglichkeit über unseren Aufbaulehrgang (zwei Jahre) die Reife- und Diplomprüfung zu erlangen.
Im Bereich der Erwachsenenbildung zeichnet sich der Campus durch ein stetig weiterentwickeltes Kursangebot, das ausgebildeten Fachkräften die Möglichkeit bietet, Zusatzqualifikationen zu erlangen, sich fortzubilden oder an einem Vorbereitungskurs für die Meisterprüfung teilzunehmen. Darüber hinaus gibt es Workshops und Sommerkurse für interessierte QuereinsteigerInnen und Exkursionen für Schulklassen.
Quelle: Land Burgenland